Die UFI (Unique Formula Identifier) ist eine der grundlegenden Anforderungen der CLP-Verordnung (Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung) der Europäischen Union, um die sichere Handhabung von chemischen Gemischen, einschließlich Duftkerzen , zu gewährleisten, sofern diese als gefährlich eingestufte Stoffe enthalten. Die UFI ist jedoch nicht für alle Kerzen erforderlich , sondern nur dann, wenn sie Gemische oder Inhaltsstoffe enthalten, die ein Gesundheits- oder Umweltrisiko darstellen können . Im Folgenden finden Sie eine detaillierte Beschreibung der für die Herstellung von Duftkerzen geltenden UFI-Verordnung.
1. UFI: Eindeutiger Formelbezeichner
Die UFI (Unique Formula Identifier) ist ein 16-stelliger alphanumerischer Code, der ein bestimmtes Gemisch mit einer bei einer Giftnotrufzentrale oder einer zuständigen Behörde registrierten Sicherheitsdatei verknüpft. Dieser Code dient dazu, dass Ärzte und Notfallzentren im Falle einer versehentlichen oder notfallmäßigen Exposition die chemischen Bestandteile des Gemisches schnell identifizieren können.
2. Wann ist die UFI-Zertifizierung für Duftkerzen vorgeschrieben?
Nicht alle Kerzen benötigen ein UFI (Unbedenkliches Produktinformationsblatt). Enthält eine Duftkerze jedoch Duftstoffe oder gefährliche Substanzen (z. B. Sensibilisatoren, Reizstoffe, umweltschädliche oder entzündliche Stoffe), müssen Hersteller ein UFI erstellen und bereitstellen. Grundsätzlich gilt : Ein UFI ist obligatorisch, wenn die Duftstoffe oder andere Substanzen in Kerzen gemäß der CLP-Verordnung als gefährlich eingestuft sind.
Im Abschnitt 2 – Gefahrenidentifizierung des Sicherheitsdatenblatts: Prüfen Sie, ob der Stoff gemäß der CLP-Verordnung als gefährlich eingestuft ist.
Gefahrenhinweise (H): zum Beispiel H315 (reizt die Haut) oder H411 (giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung).
Wenn das Sicherheitsdatenblatt Gefahrenpiktogramme, Symbole wie Flammen, Ausrufezeichen oder Umweltzeichen enthält, sind Sie verpflichtet, den UFI-Code anzugeben.
3. Gründung der UFI
Die UFI (Unique Formula Number) wird durch die Kombination der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer des Unternehmens und einer produktspezifischen Formelnummer generiert. Dieser Code ist für jede chemische Mischung eindeutig, sodass jede Duftvariante, Rezeptur oder Kerzenkonzentration eine andere UFI erfordern kann. Zur Erstellung einer UFI nutzt das Unternehmen ein Online-Tool auf der Website derECHA (Europäische Chemikalienagentur) .
4. Wo soll die UFI platziert werden?
Die UFI muss deutlich auf dem Produktetikett angegeben sein. Bei Duftkerzen kann dies auf der Verpackung, dem Etikett oder in manchen Fällen im beiliegenden Sicherheitsdatenblatt (SDB) erfolgen.
5. Anmeldung bei Giftnotrufzentralen
Zusätzlich zur Erstellung einer Gefahrenkennzeichnungsliste (UFI) müssen Hersteller von Duftkerzen mit gefährlichen Stoffen eine Meldung an das Giftnotrufzentralen- Meldesystem (PCN) der EU übermitteln. Diese Meldung muss detaillierte Informationen zur chemischen Formel des Produkts in Verbindung mit der Gefahrenkennzeichnungsliste enthalten und dient der schnellen und präzisen medizinischen Versorgung im Falle einer versehentlichen Exposition oder eines Notfalls.
6. Etikettierung von Duftkerzen
Duftkerzen müssen ordnungsgemäß etikettiert sein, einschließlich:
- Gefahrensymbole gemäß der CLP-Verordnung, wenn das Produkt als gefährlich eingestufte Stoffe enthält (z. B. entzündbare, reizende oder sensibilisierende Stoffe).
- Spezifische Risikowarnungen , wie z. B. H-Sätze (Risikosätze) und P-Sätze (Vorsichtshinweise).
- UFI-Informationen , falls zutreffend.
Darüber hinaus müssen weitere allgemeine Sicherheitshinweise vorhanden sein, wie zum Beispiel:
- „Außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.“
- „Lassen Sie eine brennende Kerze niemals unbeaufsichtigt.“
- „Stellen Sie die Kerze auf eine hitzebeständige Oberfläche.“
7. Sicherheitsdatenblatt (SDB): Sicherheitsdatenblatt
Enthält eine Duftkerze als gefährlich eingestufte Duftstoffe, muss der Hersteller ein Sicherheitsdatenblatt (SDB) erstellen. Dieses technische Dokument enthält alle Informationen zu den Risiken des Produkts und den im Notfall zu ergreifenden Maßnahmen. Die UFI (Unbedenklichkeits- und Gefahrenstoffkennzeichnung) muss im SDB zusammen mit Angaben zur chemischen Zusammensetzung und den Sicherheitsmaßnahmen aufgeführt werden.
8. Auswirkungen auf die Produzenten
Für Hersteller von Duftkerzen bedeutet die Einhaltung der UFI-Vorschriften Folgendes:
- Prüfen Sie, ob in Duftstoffen oder Kerzenbestandteilen verwendete Stoffe gemäß der CLP-Verordnung als gefährlich eingestuft werden.
- Erstellen Sie für jedes gefährliche Gemisch eine UFI und benachrichtigen Sie die Giftnotrufzentralen über die PCN über das Produkt.
- Kennzeichnen Sie das Produkt korrekt, einschließlich der UFI-Informationen, falls erforderlich.
- Für Produkte, die gefährliche Stoffe enthalten, ist ein Sicherheitsdatenblatt (SDB) bereitzustellen.
9. Fristen und Verpflichtungen
Die Pflicht zur Angabe der UFI auf dem Etikett gilt bereits seit dem 1. Januar 2021 für Verbraucherprodukte und seit dem 1. Januar 2024 für Produkte, die für den professionellen Gebrauch bestimmt sind. Dies bedeutet, dass Duftkerzen, die gefährliche Gemische enthalten und an Verbraucher verkauft werden, bereits der Verordnung entsprechen müssen.
Zusammenfassung
Kurz gesagt, ist eine Gefahrenstoffkennzeichnung (UFI) eine wichtige Voraussetzung für Duftkerzen, die als gefährlich eingestufte Chemikalien enthalten. Die UFI der jeweiligen Duftstoffmischung muss auf dem Produktetikett angegeben und Giftnotrufzentralen gemeldet werden, um im Notfall eine effektive Reaktion zu gewährleisten. Eine UFI ist jedoch nicht für alle Kerzen erforderlich, sondern nur für solche mit potenziell gefährlichen Inhaltsstoffen.

